Wenn der Menschenfischer ruft

Auslandsmission
Wenn der Menschenfischer ruft

Familie Engelmann unter Mennoniten in Bolivien

Ich sitze gerade im Taxi von Santa Cruz nach San Ramón. Wir haben noch kein eigenes Auto, und so brausen wir über die holprig staubige Straße, vorbei an Sojafeldern, die reif sind zur Ernte. Die Sonne brennt heiß auf uns herab. Die Klimaanlage im Taxi geht wieder mal nicht. Schwül-warme Luft dringt durch die offenen Fenster nach drinnen. Die dreistündige Fahrt könnte lang werden, vor allem, wenn sich bei meinen Kindern die Langeweile breit macht. Im Taxi-Kleinbus, der eigentlich für acht Leute ausgelegt ist, drängen sich zehn Personen zusammen. Dazwischen sitze ich und meine Gedanken schweifen in die Vergangenheit.

Gott öffnet Türen

Wie es dazu kam, dass ich als ehemaliger Jugendabteilungsleiter in Baden-Württemberg jetzt in einem bolivianischen Taxi sitze? Alles begann 2015. Ich hatte schon vom „Mennonitenprojekt“ gehört, aber war selbst als Pastor voll in den missionarischen Dienst an unseren Kindern und Jugendlichen involviert. Ende 2015 wurde es dann konkreter, als Geschwister mir Bilder und Videos zeigten und mir ans Herz legten, speziell dafür zu beten, ob Gott uns nicht nach Bolivien ruft. „Die deutschsprachigen Geschwister in San Ramón bräuchten dringend einen Pastor“, wurde uns gesagt.

Ich hatte mitbekommen, dass die Mennoniten weltweit eine von der Adventbotschaft fast unerreichte Bevölkerungsgruppe sind. In Bolivien leben die Mennoniten recht abgeschieden in Kolonien verteilt, wo viel Not herrscht. Lange war man auf der Suche nach Möglichkeiten, irgendwie verstärkt mit ihnen in Kontakt zu kommen. Und jetzt hatte sich plötzlich gerade in Bolivien eine Tür geöffnet. Jetzt gab es dort eine adventistische Gruppe von 16 getauften Geschwistern mit fast genauso vielen Kindern. Mir war klar, dass dieses junge Pflänzchen nur Überlebenschancen hat, wenn es gepflegt wird. Hier musste etwas getan werden. Aber wer würde gehen? Ich selbst hatte immer gesagt, dass Deutschland auch Missionsgebiet ist. Doch es war keiner in Sicht, der vollzeitlich hingehen würde! Immerhin wurden die Samen von deutschen Geschwistern gepflanzt. Nur ein deutschsprachiger Prediger konnte die kulturellen Hürden meistern. Das schränkte die Auswahl schon sehr ein ...

Wir legten dieses Anliegen Gott im Gebet vor. Er hatte uns damals in die Jugendabteilung geführt, und er würde uns auch dieses Mal nicht im Stich lassen. Letztlich verblieben wir dabei, dass Gott die Türen aufmachen musste, damit wir nach Bolivien gingen. Zunächst sah es danach aus, dass die Finanzierung des Projektes sehr unwahrscheinlich sein würde. Doch dann öffnete Gott wie durch ein Wunder die Türen: das Geld für fünf Jahre Missionsdienst war da! Und der Rest ist Geschichte. Jetzt sind wir schon seit Januar 2018 hier in Bolivien und lernen Menschen, Kultur und Sprache kennen.

Als Familie wollen wir die Gemeinde in ihrer Missionsarbeit unterstützen, die Radioarbeit ausbauen, unschuldig im Gefängnis sitzende Mennoniten besuchen und den Bau eines Gemeinde- und Schulgebäudes voranbringen. Das sollte fürs Erste reichen, damit uns nicht langweilig wird! Nebenbei kommt der übliche Kampf mit der bolivianischen Bürokratie und Korruption dazu, der einen so manche Nerven kostet. Aber jetzt, nach fünf Monaten, haben wir endlich alle unser Visum erhalten – Gott sei Dank!

Natürlich könnte manch einer anmerken: „Was macht ihr denn dort im Dschungel? Gibt es nicht genügend Arbeit in Deutschland?“ Sicherlich! Aber es braucht Deutschsprachige, um die Menschen hier in Bolivien mit dem Wort Gottes zu erreichen. Deshalb empfinden wir eine geistliche Verpflichtung gegenüber diesen Menschen, die sonst niemand anderer erreichen kann. Darüber hinaus wissen wir nicht, wie lange diese Türe noch offen stehen wird.

Hunger nach Wahrheit

Ein besonders tiefes Schlagloch auf der Straße holt meine Gedanken schmerzhaft wieder zurück in die Gegenwart. Ich sitze immer noch im Taxi und versuche eine andere Sitzposition einzunehmen. Wieder schweifen meine Gedanken ab zum kommenden Wochenende. Heute Abend treffen wir uns zum gemeinsamen Sabbatanfang und nehmen dabei die Sabbatschullektion durch. Am Anfang habe ich die Leitung selbst übernommen. Doch seit kurzem darf jeder mal in den Genuss kommen.
 
Beim Gottesdienst am Sabbatmorgen halte ich nach den Erfahrungsberichten und der Kindergeschichte wie immer die Predigt. Ich möchte über Menschenfischer sprechen – Menschen, die mit offenen Augen und Herzen durch die Welt gehen. Menschen, die den Ruf des großen Menschenfischers gehört haben. Die deutschstämmigen Geschwister hier in San Ramón haben diesen Ruf gehört, der sie aus toten Traditionen und einer leblosen Religion herausgerufen hat. Viele von ihnen waren davor schon in den unterschiedlichsten christlichen Glaubensrichtungen. Sie fühlten einen Hunger nach Wahrheit und waren auf der Suche. Aber irgendwie hatten sie bisher nirgends Befriedigung erlebt. Jetzt sagen sie, haben sie gefunden, wonach sie suchten: einen lebendigen Erlöser, einen erfüllten Glauben und eine geistliche Heimat.

Da ist zum Beispiel Tina. Sie war die erste in der Familie, die sich aktiv für die Adventgemeinde entschied. Sie ist eine Frau in den späten Sechzigern, der man anmerkt, dass Jesus ihr Leben verändert hat. Wenn wir zusammensitzen, erzählt sie von Erfahrungen und Träumen, die sie auf ihrer Suche geprägt haben. In ihrer Kindheit litt sie an Asthma, das ihr Leben sehr einschränkte. Dann hatte sie einen Traum, dass Jesus sie geheilt hätte. Am nächsten Morgen war sie ganz gesund. Voller Freude erzählte sie es den anderen in der Kolonie. Aber die wollten davon nichts wissen. „Das ist eine Irrlehre!“, hörte sie die Leiter der Kolonie sagen. Doch durch dieses Erlebnis lernte sie Jesus als ihren Heiland kennen, der sich auch um ihre persönlichen Bedürfnisse kümmert und sie liebt. Diese Gewissheit hat sie in all den Jahren nie losgelassen. Davor war sie mit ihrer Familie in charismatischen und anderen evangelikalen Kreisen unterwegs. Überall zogen sie sich nach einer Weile jedoch wieder zurück, weil sie dort nicht die biblische Wahrheit fanden, nach der sie sich sehnten. Heute ist Tina die Zeit mit Jesus sehr wichtig geworden. Oft sehe ich sie morgens zusammen mit ihrem Mann auf dem Sofa sitzen, wie beide ihre Bibel und Lektion lesen. In dieser Zeit tanken sie geistlich auf. Schade, dass die Adventisten sie erst so spät im Leben gefunden haben, denke ich bei mir. Durch die großen kulturellen Barrieren und die Zurückgezogenheit der Mennoniten hier in Bolivien fand eine aktive Mission unter den Mennoniten von Seiten der lokalen Adventgemeinde so gut wie nicht statt. Doch viele Mennoniten sind mit dem alten System nicht mehr zufrieden und sehnen sich nach mehr.

Der Sabbat – eine große Hürde

Wie der große Menschenfischer in seine Nachfolge ruft, erlebten wir auch bei Tinas Sohn Martin. Anfangs hatte er seine Eltern nur belächelt. „Schön dumm muss man sein, dass man am Sabbat aufhört zu arbeiten!“, dachte er sich. Die Mennoniten haben eine hohe Arbeitsethik und besonders in der Erntezeit ist jede Stunde kostbar. Der Sabbat ist für sie eine große Hürde, wenn es darum geht, die Adventbotschaft anzunehmen. Eines Abends war Martin mit dem Mähdrescher unterwegs. Es war Freitag und die Ernte musste schnell eingebracht werden, bevor der nächste Regen kam. Als die Sonne bereits unterging, dachte Martin an seine Eltern, die jetzt sicher den Sabbatanfang begrüßten. Innerlich lächelte er über sie, als ihm plötzlich ein ungewöhnliches Geräusch an der Maschine zu Ohren kam. Das klang nicht gut ... Er startete das Erntefahrzeug nochmal neu – da war es wieder! Er untersuchte die Maschine, konnte aber nichts finden.

Um keinen Schaden zu riskieren, ließ er den Mähdrescher an Ort und Stelle stehen. „Soso“, dachte er sich. „Gerade jetzt, wenn der Sabbat meiner Eltern beginnt .... Sollte das etwa ein Zeichen von Gott sein?“ Er fing an zu beten: Wenn das wirklich ein Zeichen von oben war, den Sabbat zu halten, sollte das Geräusch am Sonntag wieder weg sein! Den Rest des Sabbats verbrachte Martin also zu Hause und machte sich am Sonntag auf den Weg zu seiner Maschine. Was würde jetzt wohl passieren? Er startete den Motor ... Das Geräusch war weg! Er konnte nichts mehr hören! Das war genau das Zeichen, für das er gebetet hatte! Diese Erfahrung war für Martin der entscheidende Anstoß, sich intensiver mit den Glaubensüberzeugungen der Adventisten zu beschäftigen. Heute Abend treffe ich seine ganze Familie bei der Abendandacht. Es ist schön zu sehen, dass auch Martin für sich die Wahrheit und Schönheit des Sabbats entdeckt hat. Und so wie Tina und Martin könnten noch andere unserer Geschwister aus San Ramón Geschichten davon erzählen, wie Gott sie geführt hat.

Geschichten der Gnade

Unser Taxi fährt gerade an 4Canadas vorbei, einer kleinen Stadt auf dem Weg nach San Ramón. Am staubigen Straßenrand steht ein Pferdewagen. Ein Zeichen dafür, dass hier eine große Kolonie von traditionellen Mennoniten lebt. Vor einigen Wochen waren wir hier in der Nähe in der Kolonie Chihuahua („Tschiwawa“ ausgesprochen) zu Gast bei Freunden. Chihuahua ist eine mennonitische Kolonie von Aussteigern, die es im traditionellen System nicht mehr ausgehalten haben. Hier wird der Glaube anders verstanden und gelebt. Im Gegensatz zu den Altmennoniten, wo man kein Auto oder Handy besitzt und nicht an das Stromnetz angeschlossen ist, darf man in Chihuahua den technischen Fortschritt genießen. Dort in der Siedlung gibt es einige gute Kontakte, die ich gerne pflegen möchte. Vielleicht könnte hier mal eine kleine Gruppe entstehen.

Da sind zum Beispiel Peter W. und seine Frau Elisabeth. Peter wurde vor fast neun Jahren mit anderen Mennoniten zusammen unschuldig ins Gefängnis „Palmasola“ gebracht. In der Kolonie waren einige Fälle sexuellen Missbrauchs aufgeflogen und nun schob man es den Außenseitern, die man sowieso loswerden wollte, in die Schuhe. Die wahren Täter kamen bisher ungeschoren davon. Leider ist hier in Bolivien die Justiz so korrupt, dass man nur genügend Geld auf den Tisch legen muss – und man bekommt jeden ins Gefängnis! Ich habe die Gruppe von ca. 13 Mennoniten immer wieder mal dort in Palmasola besucht, mit ihnen die Bibel studiert und sie ermutigt, trotz der schwierigen Situation nicht aufzugeben. Vor einigen Wochen gab es eine Großrazzia im Gefängnis, wo bei einem Feuergefecht etliche Menschen starben und die Insassen zwölf Stunden lang mit dem Gesicht zur Erde lagen. An diesem Ort muss man buchstäblich ums Überleben kämpfen, denn man bekommt weder Essen noch Unterkunft gestellt. Wenn man keine Unterstützung von außerhalb des Gefängnisses hat, ist man wirklich arm dran. So bringe ich der Gruppe zum Beispiel immer ein paar Früchte mit, wenn ich sie besuche. Vor einigen Jahren wurden drei der inhaftierten Mennoniten getauft: Peter W., Franz und Heinrich. Doch weil sie in den letzten Jahren nicht regelmäßig betreut wurden und es einige „Brüder“ gab, die sie ausgenutzt hatten, wurde ihr Glaubensleben auf eine harte Probe gestellt. Gott sei Dank halten sie noch immer an Jesus fest!

Im Februar kam Peter W. endlich frei. Seine Geschichte ist in den Kolonien gut bekannt. Ist es ein Zufall, dass er genau zu der Zeit das Gefängnis verlassen durfte, als wir ankamen? Bei Gott gibt es keine Zufälle! Neulich erhielt ich die Nachricht, dass die Gefängnisleitung 700 Gefangene mit leichten Strafen gehen lassen wollte, weil das Gefängnis schon längst überfüllt sei. Lasst uns dafür beten, dass unsere Mennoniten in den nächsten Monaten freikommen! Wenn der Tag X der Freilassung dann kommt, stehen sie allerdings vor einem weiteren Problem. Wohin sollen sie gehen? Sie haben mir ausdrücklich gesagt, dass sie nicht mehr in die Kolonien zurückgehen werden. Dort haben immer noch diejenigen das Sagen, die sie ins Gefängnis gebracht haben. In all den Jahren im Gefängnis mussten die unschuldig Angeklagten außerdem ihr Haus und Land verkaufen, um sich über Wasser halten zu können. Wohin nun? Obwohl wir als Gemeinde nur über wenige Ressourcen verfügen, fühlen wir eine Verantwortung für sie. Sie brauchen wirklich eine geistliche Familie, wo sie angenommen und getragen werden. Bitte betet für uns, dass wir im richtigen Moment Weisheit von oben und die nötigen Mittel haben, um ihnen zu helfen!

Bei unserem Besuch in Chihuahua lernten wir auch Gerhard kennen und erfuhren von seiner bewegenden Geschichte. Er arbeitete in einer traditionellen Kolonie in einem kleinen Supermarkt. Wenn alles in seinem Leben so weitergelaufen wäre, wie er geplant hatte, dann wäre er ohne Jesus und ohne echte Bekehrung alt geworden. Doch dann kam der Tag, der alles veränderte. Banditen überfielen die Siedlung und auch den Laden von Gerhard. Einer der Räuber schoss auf ihn und die Kugel blieb im Rückenmark stecken. Seitdem war er an den Beinen gelähmt und konnte sich nur noch mit dem Rollstuhl fortbewegen. Nun hatte er viel Zeit, über das Leben nachzudenken und verstärkt in der Bibel zu lesen. Er freut sich immer sehr, wenn Menschen zu ihm kommen, mit denen er ein tiefes geistliches Gespräch führen kann. Er sagt selbst, dass es von dieser Sorte nur wenige gibt. Oft sei das Miteinander in den Kirchen so oberflächlich. Wegen seiner biblischen Ausrichtung ist Gerhard aus seiner alten Kolonie verbannt worden. So nahmen wir uns Zeit für ihn und er war sichtlich bewegt nach dem Gespräch. Gott hat einen Plan für sein Leben! Gerhard hat eine kleine Druckerei und kommt mit vielen Menschen innerhalb und außerhalb der Kolonie in Kontakt. Jedem, der zu ihm kommt, erzählt er von seinem Glauben. Kürzlich sprach er mit einem Bekannten von uns, dass man eigentlich den Sabbat halten müsste, so wie es im Wort Gottes steht ...

Trotz dieser wertvollen Zeugnisse gibt es noch so viele, scheinbar unüberwindbare Hindernisse. Immer wieder erleben wir, dass Menschen zwar interessiert sind, aber Angst haben, was die Familie und Verwandtschaft dazu sagen wird. So ziehen sie sich wieder zurück. Dennoch merken wir, dass sich einiges in Bewegung zu setzen beginnt. Einerseits sind wir nun hier, besuchen die Leute, knüpfen Kontakte, lernen Menschen kennen, nehmen uns Zeit für sie und erzählen ihnen von Jesu Liebe. Andererseits sind nicht wir es, die die Menschen aufrütteln, damit sie sich auf die Suche nach der Wahrheit begeben. Es ist der Ruf des Menschenfischers! Nur wenn der Heilige Geist die Herzen anrührt, alte Denkmuster aufbricht und sich Personen auf die Suche begeben – nur dann sind sie wirklich offen und ansprechbar für die biblische Botschaft. Es ist spannend zu sehen, wie Gott im Leben dieser Menschen Geschichten der Gnade schreibt. Jede ist anders und einzigartig. So ist Gott eben. Total kreativ – und immer an der Arbeit!

Gottes Wirken ist spürbar

In den vergangenen Wochen haben mich zwei bolivianische Adventisten angesprochen, da sie in Kontakt mit Mennoniten gekommen sind. Meist arbeiten die Bolivianos für sie. Sie gaben mir die Telefonnummern der beiden Interessenten. Der eine möchte besucht werden, der andere würde gerne einmal an unserem Gottesdienst teilnehmen. Das ermutigt unsere Geschwister vor Ort. Sie sehen, dass Gott am Wirken ist. Und das ganz besonders, weil viele für uns und unser Projekt beten. Eure Gebete kommen an! Wir spüren das hier – dafür sind wir euch sehr, sehr dankbar!

Vor einigen Wochen wurde ich gebeten, auf einer Bezirksversammlung von Kleingruppen dabei zu sein und zwei Taufen durchzuführen. Bei dieser Gelegenheit winkte mich einer der Gemeindeleiter von San Julian herüber. Er kommt aus der Nachbargemeinde, die etwa eine halbe Stunde entfernt von uns ist. Er stellte mir Peter vor. Peter lebt nicht mehr in der Kolonie, sondern in San Julian. Vielleicht auch dadurch, dass er vor kurzem von seiner Frau geschieden wurde. Nun arbeitet er als Taxifahrer mit seinem Motorrad. Der adventistische Gemeindeleiter winkte ihm eines Abends zu, um mitgenommen zu werden. Peter fuhr erst noch weiter, drehte dann aber plötzlich um und kam zurück. Der Gemeindeleiter musste in die Gemeinde und so fuhr ihn Peter dorthin. Er wurde zu einer örtlichen Kleingruppe eingeladen und dort blieb er auch. Kleingruppen sind hier in Bolivien das missionarische Konzept, um Menschen in der Familie und Nachbarschaft mit dem Evangelium zu erreichen. Peter ist noch nicht lange dort. Aber ich bin schon gespannt, was Gott noch alles in seinem Leben tun wird.

Der Heilige Geist ist unter den über 100.000 Mennoniten in Bolivien am Wirken. Dennoch brauchen wir von Gott viel Weisheit, wie wir unsere missionarischen Bemühungen fokussieren sollen. So viel könnte man hier tun. Aber auch wir müssen auf die Stimme des Menschenfischers hören! Er weiß am besten, was die Menschen hier brauchen.

Die Ernte ist groß

Momentan sind wir intensiv dabei, die Planungen für den Schul- und Gemeindeneubau in San Ramón voranzutreiben. Unser Ziel ist es, nächstes Jahr im Februar 2019 mit dem Unterricht für die Kinder zu beginnen. Aber selbst dann, wenn das Gebäude steht, brauchen wir dringend Lehrerinnen und Lehrer aus dem deutschsprachigen Raum, die bereit sind, mindestens ein Jahr ihres Lebens hier für Jesus zu wirken. Es hat sich schon in der benachbarten Kolonie herumgesprochen, dass wir eine Schule eröffnen wollen. Manche mennonitischen Eltern haben mich bereits angefragt, wann sie ihre Kinder dorthin schicken können. Denn sie sind weder mit der örtlichen Mennonitenschule noch mit der öffentlichen Schule in San Ramón zufrieden. Eine Schule ist eine tolle Möglichkeit, Kindern täglich wichtige Werte zu vermitteln und mit ihren Eltern in Kontakt zu kommen. Wir haben schon mit einer Kinderstunde am Sonntagnachmittag begonnen, um für die Kinder etwas anzubieten. Aber letztlich brauchen wir hier Lehrer, die auch den Ruf des Menschenfischers hören: „Komm herüber nach Bolivien und hilf uns!“

Unser Taxi ist in San Ramón angekommen und wir werden abgeholt. Wir freuen uns auf die geistliche Zeit mit unseren Geschwistern und sind schon gespannt, welche Geschichten der Hoffnung wir dieses Mal hören werden. Der Heilige Geist wirkt unter den Mennoniten!

Wer sich berufen fühlt, kann hier mithelfen. Ob als Lehrer oder als Gebetskämpfer. Oder aber durch eine finanzielle Spende für dieses Projekt. Jeder kann zum Gelingen dieser wertvollen Arbeit beitragen. „Die Ernte ist groß, der Arbeiter aber sind wenige. Bittet den Herrn der Ernte, dass er Arbeiter aussende in seine Ernte.“ (Lukas 10,2)

Weitere Informationen zum Missionsprojekt „Hoffnung für Bolivien“ sowie die Möglichkeit, sich für den Newsletter anzumelden, finden Interessierte hier: www.hoffnungfürbolivien.de

Hier geht es zum Videoclip.

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