„Mohammed gewann Kriege, doch Jesus besiegte den Tod!“

Bekehrung
„Mohammed gewann Kriege, doch Jesus besiegte den Tod!“

Wie der Heilige Geist an den Herzen von Iranern wirkt

Darf ich Flüchtlingen, die derzeit scharenweise nach Deutschland kommen, Zeugnis geben von meinem Glauben? Darf ich ihnen von Jesus Christus erzählen – oder bedeutet das ein Ausnutzen ihrer Situation? In letzter Zeit bin ich häufig der Meinung begegnet: „Humanitäre Hilfe: ja. Aber Evangelisation: auf keinen Fall!“

In meinem Kopf entsteht eine imaginäre Szene, wie ich selbst folgenden Dialog mit dem am Kreuz hängenden Jesus führe: „Ja, Herr Jesus, ich weiß, dass du dein Leben gegeben hast für unsere Rettung. Du hast viel Leid auf dich genommen und furchtbare Schmerzen ertragen, weil du gerne möchtest, dass alle Menschen auf der neuen Erde wieder mit dir vereint sind. Aber du musst doch verstehen, dass wir die Situation der Menschen nicht ausnutzen wollen! Wir geben ihnen, was sie zum Leben brauchen, aber wir werden nicht vom Glauben reden. Das könnte als ein Ausnutzen ihrer Situation verstanden werden.“

Was für eine groteske Szene! Wieso sollte ich mit Menschen, die oftmals ihre ganze Hoffnung verloren haben, nicht über die größte Hoffnung sprechen dürfen, die es für uns Menschen gibt? Die Hoffnung auf ewiges Leben ohne Leid, Schmerzen und Krieg. Wie die Bedürfnispyramide von Maslow von 1970 bereits gezeigt hat, ist die Sehnsucht nach Spiritualität – die Sehnsucht nach Gott – die größte, die ein Mensch hat. So wie ich jemandem ein Glas Wasser gebe, der Durst hat, so werde ich auch jemandem von Jesus Christus erzählen, wenn er die Sehnsucht nach Gott verspürt. Ich bin sogar der festen Überzeugung, dass Gott diese Menschen genau aus dem Grund zu uns hierher führt, weil sie sonst keine Chance hätten, von ihrem Erlöser zu hören, der sein Leben für sie gab.

Iraner teilen ihr Zeugnis

Der beste Beweis dafür sind die Zeugnisse einiger Iraner, die ich neulich bei einem Besuch in einem Aussiedlerheim kennenlernte und die seit einiger Zeit Bibelstunden von einem Farsi sprechenden Adventisten erhalten. So erzählt etwa der 20-jährige Naid*: „Ich bin begeistert von dem, was ich bei den Bibelstunden über Jesus erfahre. Deshalb muss ich es auch immer gleich mit meinen Freunden, die noch im Iran sind, über Skype teilen. Die meisten von ihnen reagieren ebenfalls begeistert und wollen Jesus auch als ihren Erlöser annehmen. Viele von denen, die ich bisher in den Auffanglagern kennengelernt habe, sind für die gute Nachricht offen und wollen mehr von Jesus wissen.“

Und auch Rustam* berichtet: „Ich war derjenige, der am wenigsten an Jesus und an den Bibelstunden, die meine Freunde hier im Heim erhielten, interessiert war. Ich ließ mir alle möglichen Ausreden einfallen, um nicht dabei zu sein. Aber als ich doch immer wieder etwas davon mitbekam und einige Bibeltexte aufschnappte, wurde ich neugierig und wollte mehr davon hören.

Und jetzt, einige Zeit später, nachdem ich eine ganze Reihe von Bibelstunden mitgemacht habe, kann ich aus vollem Herzen bezeugen, dass ich Christ werden möchte.“

Dieses Bedürfnis hat auch Kambiz*: „Als ich noch im Iran wohnte, hieß es immer: Mohammed führte hier und dort Kriege, kam von diesem und jenem Feldzug zurück und brachte diese und jene Trophäe nach Hause. Dann ging sein Schwiegersohn Ali auf einen Feldzug, der ebenfalls zahlreiche Trophäen heimbrachte. Aber jetzt höre ich hier von Jesus Christus. Der führte nicht nur keine Kriege, sondern er vergoss sogar sein eigenes Blut zur Rettung aller Menschen. Das ist etwas ganz anderes. Ich möchte zu Jesus Christus gehören und ihm mein Leben anvertrauen.“

Auch Aftab* ergänzt dankbar: „Ich war bereits im Iran immer wieder daran interessiert, mehr über das Christentum zu erfahren, aber ich hatte keine Möglichkeit dazu. Doch jetzt bin ich hier – und ich weiß eines: Ich möchte gerne getauft werden, um ganz zu Jesus Christus zu gehören!“

Würdig, anderen von Christus zu erzählen

Dann stellte die junge Nasrin* eine Frage, die ich in dieser Form noch nie gehört hatte: „Wie ist das eigentlich – ich bin noch nicht getauft; darf ich überhaupt schon mit anderen über meinen neuen Glauben reden?“ Spontan musste ich an die Geschichte von der Samariterin am Jakobsbrunnen denken. Sie kam mittags zum Brunnen, damit sie keiner sah. Ihr Lebensstil war definitiv nicht so, wie er eigentlich sein sollte. Darum mied sie den Kontakt zu anderen Menschen. Doch nach ihrer Begegnung mit Jesus, ließ sie ihren Wasserkrug stehen, lief in den Ort und erzählte all den Menschen, vor denen sie sich gefürchtet hatte, von ihrer Erfahrung. Die Bewohner kamen in Scharen zu Jesus und nachdem sie ihn gesehen und gehört hatten, glaubten sie an ihn (Joh. 4,1-42).

Der Heilige Geist kann durch jeden wirken – vor allem durch jeden, der Jesus aufrichtig nachfolgen möchte. Genau das sagte ich meiner Iranischen Freundin, und bei dieser Geschichte fingen an, Tränen an ihren Wangen runterzulaufen. Sie musste weinen, weil sie als würdig befunden war, anderen von Jesus Christus erzählen zu dürfen. Ich kann mich nicht erinnern, solch eine Reaktion jemals gesehen zu haben.

Während wir in dem ehemaligen Hotelzimmer zusammen mit etwa zehn Iranern mit dem Rücken an die Wand gelehnt aufgereiht auf dem Boden sitzen, kommt mir eine weitere biblische Szene in den Sinn: Der Besuch von Petrus beim Hauptmann Kornelius. Der Heilige Geist fiel auf Kornelius sowie auf alle, die dabei waren und das Wort Gottes hörten. Und Petrus fragte: „Kann auch jemand denen das Wasser zur Taufe verwehren, die den Heiligen Geist empfangen haben ebenso wie wir?“ (Apg. 10,44-47). Nach diesem Ereignis fiel es Petrus schwer, den anderen, die nicht dabei gewesen waren, zu erklären, was er vor Ort erlebt hatte.

Worte können das eigene Erleben manchmal nur schwer wiedergeben. Denn auch als wir mit den Iranischen Männern und Frauen zusammen saßen, konnten wir das Wirken des Heiligen Geistes spüren. Wir waren mit einer Freude und einem himmlischen Frieden erfüllt, wie sie diese Welt nicht geben kann. Das Wirken des Heiligen Geistes war so stark und die Geschwindigkeit, mit der diese Menschen das Wort Gottes aufsaugten, war so groß wie ich es in meiner 20-jährigen Zeit als Prediger bisher noch nie erlebt habe. Es schien, als wollten sie alles nachholen, was ihnen vorher ihr ganzes Leben lang verwehrt worden war.

Um noch einmal auf die Anfangsfrage zurückzukommen: Wenn jemand keinen Durst hat, brauche ich ihm auch kein Glas Wasser zu geben. Wenn jemand kein Interesse an Jesus Christus und seinem Angebot des ewigen Lebens hat, dann brauche ich auch nicht weiter davon reden. Doch wenn jemand Sehnsucht hat, wenn er immer mehr erfahren möchte – Wie könnte ich ihm die größte und schönste Hoffnung vorenthalten, die es für uns Menschen auf dieser Welt gibt?

*Der Name ist ein Pseudonym. Der richtige Name wurde von der Redaktion zum Schutz der Person ersetzt.

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