Mission
Mehr als nur Science-Fiction
Die Erlösungsgeschichte erscheint als Fantasy-Reihe
Spätestens seit Harry Potter ist es keine Überraschung mehr, dass Fantasy und Science- Fiction bei Jugendlichen Begeisterung auslösen. Verständlich, denn die Sehnsucht nach einer besseren, fantastischen Welt steckt in jedem von uns! Aber wie lässt sich das Evangelium gerade Fantasy-Lesern näherbringen? Diese Frage bewegt Autorin Eva Paul schon viele Jahre und sie spürte in dieser Hinsicht eine Aufgabe, gegen die sie sich lange wehrte. Wie es dazu kam, dass nun doch ihre Trilogie über die Geschichte der Erlösung erschienen ist, und welche außergewöhnliche Erfahrung sie beim Entstehungsprozess begleitet hat – das erzählt sie hier.
Es war stockdunkel und der Regen trommelte auf das Dachfenster, unter dem ich mit meinen Kindern lag. Die Stromsicherungen waren rausgeflogen, der Wind heulte schauerlich um das kleine Haus, und unbekannte Geräusche und Tierlaute erschreckten mich. Es war eine der ersten Nächte in der bergigen Wildnis der Vogesen, und ich hatte ein mulmiges Gefühl in unserem neu erworbenen, fast 300 Jahre alten Waldhaus, ganz allein mit unseren Kindern. Wölfe und Luchse sollte es hier geben, und von einbrechenden Banden in unserer Gegend hatten wir auch gehört … Und am Tag zuvor sagte noch ein Handwerker zu mir: „Ihr Haustürschloss lässt sich in einer Minute knacken!“
Während ich so dalag und nur die ruhigen Atemzüge meiner Kinder hörte, kamen immer wildere Gedanken in mir auf. Hatte ich mir und ihnen zu viel zugemutet? Ich konnte überhaupt nicht einschlafen, nur immerzu ängstlich beten: „Lieber Vater im Himmel, lass die Engel über uns wachen!“, immer und immer wieder, bis ich endlich einschlief – und dabei den Traum meines Lebens träumte: Genau über uns, über der Lichtung, auf der unser Häuschen stand, sah ich eine helle, strahlende Wolke von Engeln. Zu Tausenden schwebten sie über uns, gigantisch und überwältigend! Ich fühlte augenblicklich eine so starke Liebe und Rührung (die ich jetzt, während ich das aufschreibe, noch genauso spüre!), dass ich davon erwachte und vor Ergriffenheit weinte. Ich fühlte mich von vollkommenem Glück und unbeschreiblichem Frieden umhüllt, denn ich hatte es selbst gesehen: die Engel waren da! Sie wachten über uns und Gott hatte mir erlaubt, einen Blick auf die Wirklichkeit jenseits unserer begrenzten Dimensionen zu werfen!
Das war vor elf Jahren und ich hatte seither nie wieder eine Angstattacke in diesem Haus. Alles hat sich dadurch für mich verändert, denn es war das Intensivste, was mir je passiert ist. Seither liebe ich Engel ganz besonders.
Sehnsucht nach einer fantastischen Welt
Kurz darauf besuchte uns der beste Freund unseres Sohnes. Er heißt Anton und sah sich in unserem neuen Zuhause um, besonders im Buchregal: „Ich lese am liebsten Harry Potter! Und verschlinge alle Fantasy-Bücher! Habt ihr keine?“ Ich schluckte. Da war er wieder, der Fantasy-Hype, der einem überall begegnete. „Nicht direkt. Aber hier, schau mal, das ist ein Buch von Engeln und überirdischen Wesen! Es erzählt die beste Story der Welt!“ Ich zog die Bibel heraus, aber ich wusste, dass es für den 12-Jährigen schwer sein würde, sie zu lesen. Ich gab ihm schließlich „Die Chroniken von Narnia“, aber ich bezweifelte, dass er die versteckten christlichen Elemente darin finden oder erkennen würde … und in mir stieg wieder das Bild der Engel auf, die ich im Traum gesehen hatte. Wenn es sowas doch nur als Bucherzählung gäbe! Wenn man in den jungen Herzen eine Sehnsucht nach „echter, wahrer, göttlicher Fantasy“ erwecken könnte! Ach, wenn sie nur ahnten, was es wirklich gab, jenseits des Sichtbaren!
So wie Anton, der Freund unserer Kinder, „verschlingen“ Grundschüler, Jugendliche und Erwachsene alle Arten von weltlicher Fantasy- und Science-Fiction-Literatur. Sie sehnen sich nach einer besseren, fantastischen Welt – das ist eine Ursehnsucht im Menschen. Mit vielen dieser Bücher landen sie jedoch in einer gefährlichen Zauberwelt und im heidnischen Aberglauben. Aber, so fragte ich mich, was bietet man ihnen denn stattdessen? Wie kann man überhaupt das Evangelium begeisterten Fantasy-Lesern nahebringen? Welches Buch erzählt für diese breite Leserschaft verständlich und spannend, dass es sehr wohl ein fantastisches Reich jenseits des Sichtbaren und einen echten Helden gibt, und dass sie selbst sogar Teil dieser Story sind?!
„Und plötzlich wusste ich, was ich schreiben sollte...“
In der Zeit nach diesem Traum hörte ich immer wieder eine Stimme in mir: „Schreibe Die Geschichte der Erlösung (von Ellen White) als ,Fantasy-Buch‘ für junge, säkulare Leser!“ Und konkret tauchten vor meinem inneren Auge die Engel über der Lichtung auf, und ich wusste, dass ich schreiben musste. Eine Engel-Trilogie über den Erlösungsplan und Gottes unvergleichliche Liebe – natürlich aus der Perspektive von Engeln!
Doch ich fühlte mich nicht kompetent und ignorierte Gottes Stimme sehr lange. Schließlich, 2018, kam ganz deutlich der Impuls: „Heute fängst du an!“ Aber wie sollte ich beginnen? Auch die Storyline war mir überhaupt nicht klar, aber ich gehorchte endlich dieser inneren Stimme, klappte den Laptop auf und betete. Links die Bibel und rechts Bücher von Ellen White. Und plötzlich wusste ich, was ich schreiben sollte, die Gedanken kamen einfach und flossen – und manchmal auch die Tränen, etwa wenn ich mich hineinversetzte in die Engel, die ihre Freunde verloren hatten …
Begleitet von Gebeten und dem Kampf um die Frage: Wie stelle ich das alles dar, damit heutige Leser sich angesprochen fühlen? Es durfte nicht sofort als christliches Buch zu erkennen sein, aber auch nicht so verschlungen, dass man den Bezug zu Gott überhaupt nicht herstellt; doch gleichzeitig musste es biblisch-theologisch korrekt sein … ich musste viel nachdenken und beten, und erlebte tiefen Frieden und Segen. Wie nahe fühlte ich mich Jesus, dem Vater und dem Heiligen Geist! Und meinem Schutzengel! Wie durch ein Wunder stand innerhalb von wenigen Wochen das Manuskript von etwa 500 Seiten da. Ich hatte das Gefühl, dass es sich wie von selbst geschrieben hatte.
Und Gott half weiter: Martin Pröbstle, Dekan am Theologischen Seminar Bogenhofen, stimmte sofort zu, das Lektorat zu übernehmen und ermutigte mich weiterzumachen. Der Maler Maximilian Jantscher bot mir an, Bilder zu malen! Schließlich stellte mir Gott auch Hanno Herzler, einen berühmten christlichen Sprecher, zur Seite. Es sollte auch ein Hörspiel daraus werden, und Hanno sagte: „Das Skript ist sehr gut! Darf ich auch Regie führen?“ Gott fügte es so, dass alle Sprecher gläubige Christen sind! Während der Aufnahmetage erzählte Hanno allen, wie begeistert er von Ellen White sei, deren Bücher er bereits in Zusammenarbeit mit dem Schweizer Advent-Verlag aufgenommen hatte.
Das Evangelium auf kreative Art verbreiten
Viele Erfahrungen trugen zum Entstehen von „BlauHimmel“ bei und Gott hat unzählige Türen geöffnet. Obwohl Adventisten nicht die Hauptzielgruppe sind, hoffe ich, dass auch sie diese andere Herangehensweise als Bereicherung erleben. Ganz sicher können sie mitwirken, „BlauHimmel“ zu verbreiten und damit die Frohe Botschaft unter die Leser zu bringen, die freiwillig kein christliches Buch in die Hand nehmen würden. Denn schließlich ermutigt uns Ellen White, das Evangelium in kreativer und vielfältiger Weise zu den Menschen zu bringen. Ich hoffe und bete, dass das mit „BlauHimmel“ gelingen möge. Es beinhaltet wichtige theologische und persönliche Fragen, etwa die nach der Vereinbarkeit von Liebe und Freiheit, von Gnade und Gerechtigkeit. Zudem eignet es sich hervorragend als Schulmaterial für Religionsunterricht.
Einige junge Testleser haben mir bestätigt, dass es sie sehr nachdenklich gemacht habe. Jemand sagte zum Beispiel: „Man hat wirklich das Gefühl, dass diese Welt, die dort beschrieben wird, zum Leben erwacht; es bringt einem den Himmel ganz nahe.“ Und eine Leserin, die keine Adventistin ist, schrieb mir neulich: „Zu Anfang kam es mir fast ein bisschen größenwahnsinnig vor, ausgerechnet DIESE Geschichte zu erzählen, man hat ja schon mal ein bisschen was davon gehört..., aber dann hat es mich erschüttert, bewegt, durcheinandergewirbelt und ich habe so geheult! Es ist eine unwahrscheinliche Geschichte. [...] Es macht so viel Hoffnung, [...] fantastisch und mitreißend und so, als ob man selbst dabei gewesen wäre.“
Nachdem das Hörspiel erschienen ist, kam kürzlich auch Band 1 der Trilogie heraus. Ein 13-Jähriger schrieb mir begeistert, nachdem er das Buch in drei Tagen gelesen hatte: „Es ist das coolste Buch der Welt!“ Jetzt bin ich gespannt auf weitere Reaktionen...
Jesus erzählte auch gerne „Fantasy-Geschichten“, um verschiedene Hörer anzusprechen. Aber anstatt bloß Spannung und Unterhaltung anzubieten, hatten seine Geschichten einen tieferen Sinn: Sie gaben Orientierung und Lebenshilfe und erzählten anhand von Bildern vom wahren Leben. Letztendlich gaben sie den Zuhörern immer, wonach sie suchten. Möge das auch mit diesem Buch und Hörspiel so sein – und darüber hinaus mit jedem Projekt, das Gott dir und mir aufs Herz legt. Das ist mein Gebet.
Info:
„BlauHimmel – Mit den Waffen eines Gottes“ ist ein Hörspiel zum gleichnamigen Roman von Eva Paul.
Eine Suche nach den Wurzeln der Menschheit im Chaos eines kosmischen Krieges... Im Reich des Lichtes, in einer Welt, die lange vor unserer Zeit begann, zieht eine dunkle Bedrohung auf, als eine mächtige und schöne Kreatur revolutionäre Ideen äußert. Wird auch der kleine Planet Terra in die Rebellion hineingezogen und zwischen die Fronten von Engeln und Dämonen gelangen?
Preis: 15,99 Euro
Weitere Infos und Bestellung: https://martonius.org/project/eva-paul/