Alle Wege führen nach Rom

Bibel
Alle Wege führen nach Rom

... auch die unserer Pastoren

Sind die Prophezeiungen in Daniel und Offenbarung im Hinblick auf ein antichristliches System mittlerweile überholt, oder doch aktueller denn je? Dieser Frage gingen 48 Pastoren nach und begaben sich dazu auf Studienreise nach Rom.     

Bestimmt fragt sich so mancher, was denn die Baden-Württemberger Pastorenschaft in Rom zu suchen hat. Sind sie auf Abwegen gelandet, kurz nachdem eine neue Vereinigungsleitung gewählt wurde? Die Antwort ist einfach: Sicher nicht! Stattdessen gilt für Pastoren genau das Gleiche wie für jeden anderen auch: Lernen am Objekt. Das Original vor Augen sehen, selbst erforschen und daraus Schlüsse ziehen. Das hat den besten und nachhaltigsten Lerneffekt, vor allem, wenn es um das Studium der biblischen Prophezeiungen geht. Liest man nämlich Daniel 7 und Offenbarung 13 zusammen, ergibt sich ein komplexes Bild in Bezug auf ein System, das vom Gegenspieler Gottes selbst geschaffen wurde und am Leben erhalten wird. Es handelt sich um ein System, das auf römischem Boden groß wird, sich an die Stelle Gottes setzt, vorgibt, Sünden vergeben zu können, Gläubige verfolgt, sich herausnimmt, Gesetze und Zeiten zu ändern und diese Macht 1.260 Jahre lang in einem offiziellen Rahmen ausübt.

Mittlerweile werden immer wieder Stimmen, auch aus unseren eigenen Kirchenreihen, laut, die behaupten: „Aber nein ... heute ist alles anders! Das System hat sich gewandelt seit dem Mittelalter!“ Hat sich das System jedoch wirklich gewandelt? Wer mit offenen Augen durch Rom spaziert, vorbei an den Überresten der Monumente des Römischen Reiches bis zu den heute noch genauso sakralen Stätten der römisch-katholischen Kirche, der findet sehr schnell heraus, dass hinsichtlich der Glaubensgrundsätze und offiziellen Verlautbarungen alles andere als ein Wandel stattgefunden hat. Hier findet man (heute wie damals) tiefgläubige Christen, die sich nach echtem Seelenfrieden und Versöhnung mit Gott sehnen, in Abhängigkeit von diesem System leben, ja, sich sogar von Herzen Erlösung darin erhoffen.

Von Sündenschuld befreit

An der Heiligen Pforte, zum Beispiel, die sich in der Eingangsfront des Lateranpalastes befindet und regelmäßig zum „Jubeljahr“ geöffnet wird, können Mitglieder der römisch-katholischen Kirche beim Durchschreiten Sündenablass erhalten. Zuletzt geschah dies 2016. Der Lateranpalast selbst ist übrigens ein Kirchenbau, den Kaiser Konstantin im 4. Jahrhundert veranlasste. (Der Kaiser, der auch die Sonntagsheiligung einführte.) Die Lateranbasilika gilt als die „Mutter aller Kirchen“ und genau das steht auf zwei Inschriften am Haupteingang, die mit den Symbolen des Papstes versehen sind: „Omnium Urbis et orbis Ecclesiarum Mater Et Caput“ (Mutter und Haupt der Kirchen in der Stadt Rom und des ganzen Erdkreises.)

Dreht man sich nach rechts, sieht man den Bau, in dem sich die Scala Santa (Heilige Treppe) befindet. Dort wird den Gläubigen, die auf Knien hinaufrutschen und auf jeder Stufe ein Vaterunser sprechen, ein Nachlass der zeitlichen Sündenstrafen versprochen. Dreht man dem Lateranpalast den Rücken zu, kann man in ca. 500 Metern Entfernung die Kirche „Santa Croce en Gerusalemme“ erspähen. Darin befinden sich die heiligen Kreuzesreliquien, welche die Heilige Helena (Mutter Kaiser Konstantins) aus dem Heiligen Land mitgebracht haben soll.

Passend dazu liest man in den noch heute gültigen Konzilsbeschlüssen aus dem „Kompendium der Glaubensbekenntnisse und kirchlichen Lehrentscheidungen“1: „675 (Cum Conventus esset, 3. Febr. 993): Denn so beten wir zu den Reliquien der Märtyrer und Bekenner und so verehren wir sie, dass sie zu dem, dessen Blutzeuger und Bekenner sie sind, beten [...] durch ihre Fürbitten und Verdienste beim gütigsten Gott immerdar Beistand hätten.“ Und „1448 (Cum postquam, an Cajetan, 9. Nov. 1518): Der römische Bischoff, der Nachfolger des Schlüsselträgers Petrus und Stellvertreter Christi auf Erden, kann kraft der Vollmacht der Schlüssel  [...] aus dem Überfluss der Verdienste Christi und der Heiligen Ablässe gewähren; und indem er kraft Apostolischer Autorität sowohl für Lebende wie für Verstorbene einen Ablass gewährt, pflegt er den Schatz der Verdienste Jesu Christi und der Heiligen auszuteilen  [...] und deswegen werden alle, sowohl Lebende wie Verstorbene, die wahrhaft alle diese Ablässe erlangt haben, von einem solch großen Maß der zeitlichen Strafe, wie sie sie gemäß der göttlichen Gerechtigkeit für ihre aktuellen Sünden schulden, befreit, wie es dem gewährten und erworbenen Ablass entspricht.“

Kein Heil außerhalb der katholischen Kirche

Wer in der Sixtinischen Kapelle den Blick nach oben auf die von Michelangelo bemalte Decke wirft, entdeckt als viertes Gemälde oberhalb der bekannten Schöpfung, in der sich die Finger von Gott und Adam fast berühren, ein Gemälde mit dem Titel „Die Sintflut“. Die Arche ähnelt einem Kirchenbau und statt Tiere sind nur Menschen darauf zu sehen. Der Reiseleiter der Vatikanischen Museen bestätigt: Es handelt sich um ein gemaltes Bekenntnis zum Glaubenspunkt, dass nur innerhalb der römisch-katholischen Kirche Heil zu finden ist. Auch dazu findet sich ein immer noch gültiger Konzilsbeschluss2: „870 (Bulle Unam sanctam, 18. Nov. 1302): Eine heilige katholische und ebenso apostolische Kirche zu glauben und festzuhalten, werden wir auf Drängen des Glaubens gezwungen und diese glauben wir fest und bekennen wir aufrichtig, außerhalb derer weder Heil noch Vergebung der Sünden ist.“ Und auch Papst Pius IX. bestätigte in seiner Ansprache „Singulari Quadam“ 1854: „Im Glauben müssen wir festhalten, dass außerhalb der apostolischen, römischen Kirche niemand gerettet werden kann; sie ist die einzige Arche des Heils und jeder, der nicht in sie eintritt, muss in der Flut untergehen.“

Tatsächlich hat sich für alle sichtbar nichts an den Glaubensüberzeugungen der römisch-katholischen Kirche geändert! Und tragischer denn je ist die Tatsache, dass gläubige, suchende Menschen stundenlang in Schlangen stehen, Treppen hochrutschen, tote Päpste anbeten, unter Tränen Reliquien berühren und keine andere Möglichkeit sehen, Versöhnung mit Gott zu erleben.

Doch obwohl in Daniel und Offenbarung vor dieser traurigen Entwicklung gewarnt wird, kündigt Gott gleichzeitig eine Bewegung an, die seine Gebote hochhält, mit dem Geist der Weissagung ausgestattet ist und am Glauben an Jesus Christus festhält (Offb 12,17; 14,12). Bereits seit über 160 Jahren gibt es diese Bewegung, die sich als „die Übrigen“ aus Offenbarung versteht. Diese Vorhersagen im letzten Buch der Bibel stehen in ganz engem Zusammenhang mit den Prophezeiungen über das antichristliche System und vor allem dem letzten Glaubenskonflikt auf dieser Erde. Darf man wirklich die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten als diese Endzeit-Bewegung sehen – oder ist das eine große Anmaßung? Für mich selbst lautet die Antwort: Ja – es gibt gar keine Alternative, wenn wir den Aussagen der Bibel Glauben schenken! Wer sich selbst ein Bild machen möchte, der ist eingeladen zur Studienreise nach Rom im August 2020.

Quellen:
1 Denzinger, H., Enchiridion symbolorum definitionum et declarationum de rebus fidei et morum - Kompendium der Glaubensbekenntnisse und kirchlichen Lehrentscheidungen, Peter Hünermann (Hg.), 42. Auflage, Freiburg im Breisgau: Verlag Herder, 2009.
2 ebd.

Info:
Studienreise nach Rom
23.-28.8.2020
Kosten: 750,- €
Darin enthalten: Flug, Transfer, Unterbringung mit Frühstück, Bus für einen Tag, alle Eintritte, Reiseleitung.
Leitung, Organisation und tägliche thematische Einführung: Bernd Sengewald
Weitere Informationen: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Anmeldung: www.bw.adventisten.de/events

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