Gesundheit
„Herr, gib mir diese Firma!“
Gesundheitshefte stoßen auf Begeisterung
Es war auf einer ASI1-Konferenz, als ich das erste Mal von Ellen Whites Bienenstockvision hörte. Der Gedanke, das eigene Geschäft mit Mission zu verknüpfen, faszinierte mich. Bei den Workshops bekam ich dann auch praktischen Anschauungsunterricht, als eine Hebamme erzählte, wie sie Frauen, die sie betreute, die acht wesentlichen Heilmittel der Natur in Form eines kleinen adventistischen Heftchens weitergibt: „Gesund, aber wie? Natürlich heilen & vorbeugen“. Das weckte mein Interesse und ich dachte bei mir: „Das könnte ich doch eigentlich auch machen ...“ Nun, ich habe zwar kein eigenes Geschäft, aber genügend Kundenkontakte. Ich bin Allgemein- und Arbeitsmedizinerin und betreue in Vorarlberg eine Firma mit 1.700 Mitarbeitern an meinem Standort. Insgesamt hat das Unternehmen 5.000 Mitarbeiter.
Kurzum, ich besorgte mir fünfzig solcher Heftchen und betete: „Herr, bitte gib mir diese Firma!“ Bei meinen Sprechstunden begann ich, die kleinen Broschüren mit Lesezeichen meinen Patienten zu geben, nachdem ich ihnen von den acht Heilfaktoren erzählt hatte: Bewegung, Ernährung, Sonnenschein, Wasser, Mäßigkeit, frische Luft, Ruhe und Gottvertrauen. Gleichzeitig wies ich sie darauf hin, dass man online sehr gute weiterführende Gesundheitsvorträge, und wenn man wollte, auch andere interessante Dinge finden könne und schrieb ihnen die Internetadresse von Joel Media Ministry in das Heftchen.
Als Adventistin geoutet
Ich hatte vielleicht knapp 25 Hefte verteilt, als mich meine Personalleiterin zusammen mit einem Manager für Personalentwicklung besuchte, um sich mit mir über die Gesundheitsprävention der Mitarbeiter zu unterhalten. Eine Stimme in mir sagte: „Fürchte dich nicht, zeig Flagge!“ So outete ich mich als Adventistin, erklärte, was ich meinen Patienten erzählte, und zeigte ihnen das Heft. Die Personalchefin schaute es sich an und fragte: „Wer bezahlt das?“ „Na, ich!“, hörte ich mich prompt sagen. Daraufhin entgegnete die Personalleiterin: „Nein, so geht das nicht – das machen wir anders!“ Und einen Augenblick später verschwand sie aus meinem Sprechzimmer.
Am nächsten Tag bekam ich eine E-Mail. Darin teilte mir die Personalleiterin mit, dass sie die Gesundheitsbroschüren dem Chef des Betriebsrates gezeigt habe und dieser so begeistert sei, dass ich bitte zweihundert Hefte bestellen sollte, denn Werk 2 wollte sie auch haben. Da ich ja nun nicht in zweihundert Hefte die Internetadresse von Joel Media Ministry hineinschreiben konnte, besorgte ich mir einen Stempel, darauf stand: Empfehlenswert, joelmediatv.de, Serie: Dr. DeRose, „Genügend Reserve?“ und „Wege aus der Depression“. Ich stempelte also alle Hefte durch und gab sie freudestrahlend an Werk 2 weiter. Gott hatte mein Gebet sehr umfassend erhört! Als geoutete Adventistin durfte ich nun im Angestelltenverhältnis ganz offiziell medizinische Missionsarbeit betreiben, während mein Arbeitgeber das adventistische Material bezahlte und meine Kollegen mir noch beim Verteilen halfen! „Gelobt sei der Herr!“, dachte ich bei mir.
Vermeintlich schlechte Nachrichten
Eines Tages, ich kam gerade in mein Sprechzimmer, bemerkte ich plötzlich einen ganzen Stapel dieser Gesundheitshefte auf meinem Schreibtisch. Obendrauf lag ein Zettel von meiner Sekretärin, dort stand: „Liebe Claudia, hast du dir die Hefte mal genauer angesehen? Liebe Grüße, Dagmar. „Oh nein, ...“, dachte ich. Mir schwante nichts Gutes ... voller ungemütlicher Bauchgefühle schrieb ich ihr per E-Mail. „Nein, mir ist nichts aufgefallen. Was hast du denn entdeckt?“ Sie fragte zurück, ob sie mal zu mir runter kommen könnte, um das mit mir unter vier Augen zu besprechen. Mir wurde ein wenig übel und ich machte mich innerlich auf das Schlimmste gefasst.
Als sie zur Tür hereinkam, hatte sie einen wichtigen Gesichtsausdruck aufgesetzt und fragte noch einmal: „Hast du wirklich nichts bemerkt?“ Ich zuckte die Schultern und schüttelte den Kopf. Dann schlug sie ein Heft auf und zeigte mir, dass darin mehrere Seiten fehlten. Es war ein Fehldruck, der den Mitarbeitern aufgefallen war (was dafür spricht, dass sie das Heft gelesen hatten).
Ich bestellte einen neuen Satz bei Amazing Discoveries und bekam die Hefte anstandslos ersetzt. Nun fragte ich meine Sekretärin, ob wir eine Rundmail schicken könnten für die Mitarbeiter, die den Fehldruck bekommen hatten (ich hoffte auf indirekte Werbung). Sie sagte mir zwar, dass das nicht ginge, aber dafür hatte sie eine andere, wie sich herausstellen sollte, noch bessere Idee. Sie legte die Hefte an einem Standort öffentlich zur Mitnahme aus, und zwar so, dass nicht nur die Mitarbeiter darauf zugreifen konnten, sondern auch Besucher.
Die Firma bekommt häufig Besuche von anderen Unternehmen und stellt dabei ihr Erfolgskonzept vor. Da der Erfolg nicht ganz unabhängig von gesunden Mitarbeitern ist, kommt vielleicht der eine oder andere Geschäftsmann auf die Idee, diese Broschüre für seine Leute zu verwenden. Gott weiß schon, wie er seine Botschaft unter die Leute bringt. Manchmal müssen wir nur einen kleinen Anfang machen, und durch Gott wird dann ein Dominospiel daraus. Ich bete für meine Mitarbeiter, dass Gott die Person durch seinen Geist genau zu dem Vortrag führt, der für sie gerade wichtig ist, und dass die Menschen auf diese Weise einen Zugang zur biblischen Botschaft bekommen.
Anmerkungen:
1 ASI steht für adventistische selbstunterhaltende Institutionen, Missionswerke und Unternehmen