Bärenstarke Aktion

Soziales
Bärenstarke Aktion

AWW sammelt kreative Teddybären

Habe ich gerade etwas von 3.000 Stück gesagt? Nachdem ich den Hörer aufgelegt hatte, wurde mir bewusst, dass ich gerade eine Menge Teddybären geordert hatte ... Wenn ein Supermarkt sie verschenken wollte, warum nicht? Vielleicht würden meine beiden Enkelkinder ihre Freude daran haben, kam mir prompt der Gedanke. Aber 1.500 Bären für jedes Kind? Da würde meine Tochter wohl Einspruch erheben.

Unschlüssig überlegte ich, was ich mit den vielen Plüschtieren anfangen sollte. Meine Frau lag zu der Zeit im Krankenhaus. Neben dem Berufsalltag war ich also auch für Haus und Hof und, nicht zu vergessen, die Botanik verantwortlich. So kam es, wie es kommen musste: Eines Tages rief die Spedition an, um den Liefertermin zu vereinbaren. Da es für die Bären noch keine passende Verwendung gab, half jetzt nur noch beten. Vielleichte hatte Gott ja eine Lösung parat.

Wohin mit den Bären?

Als die Bären schließlich geliefert wurden, besuchte ich gerade meine Frau im Krankenhaus.
Daher bat ich den Fahrer, die Fracht unter unserem Carport abzustellen. Die Bären würde ich dann später aufräumen. Zu Hause angekommen bestätigten sich meine schlimmsten Befürchtungen ... Zwei Paletten mit gestapelten Kartons, etwa zwei Meter hoch, standen nun unter dem Carport! Wohin mit den Paketen? Garage? Ausgeschlossen, da stand ja der Wagen meiner Frau. Unter dem Carport stehen lassen? Auf keinen Fall, zu viel Feuchtigkeit! In den Keller unter die Treppe – das schien die rettende Idee. Gesagt, getan. Als alle Kartons mit den Plüschbären unter der Treppe verstaut waren, war es bereits 2.00 Uhr in der Früh. Vorsichtig öffnete ich drei Kartons meiner Bestellung und zog drei verschiedenfarbige braune Teddybären heraus: Mira, Miko und Max – schließlich brauchen auch Teddys einen Namen.

Aber was sollte mit den anderen 2.997 Bären passieren? Damit mich der Mut nicht verließ, betete ich erneut um eine Idee. Und Gott antwortete: Beim nächsten Besuch im Krankenhaus wartete ich gerade auf Angelika, die sich bei einer Untersuchung befand, und hatte daher Zeit, einige Personen auf der Station kennenzulernen. Durch die Gespräche mit den Patienten erfuhr ich von ihrem Schicksal. Ich war berührt davon und mir wurde schlagartig bewusst, was ich zu tun hatte.

Ein Licht für die Welt

Licht dorthin bringen, wo Dunkelheit herrscht. Hoffnung geben, wo diese fehlt. Ist das nicht der Auftrag, den Jesus uns in Matthäus 5,14-16 gegeben hat? Dafür eigneten sich Teddybären ganz ausgezeichnet! Kreativ gestaltet sollten sie von nun an zu „Hoffnungsbären“ werden, um Kindern in Krankenhäusern Trost zu spenden oder Menschen in Not Mut zu machen. Mit dieser Idee – Mira, Max und Miko im Gepäck – zog ich los und erzählte Menschen, denen ich begegnete, von dem Projekt. Und tatsächlich, auch bei anderen stieß es auf Begeisterung!

Bei den Gesprächen in den Geschäften hatten wir viel Freude und es entstanden immer wieder neue Gestaltungsideen. So bekamen wir von einer Buchhandlung die Teddys als „Lese-Bären“ mit Brille, „Unfall-Bären“ mit Verband, „Indianer-Bären“ mit Feder auf dem Kopf, „Piraten-Bären“ und sogar als „Engel-Bären“ mit Flügeln zurück.

Bei dieser Gelegenheit kam natürlich nicht selten die Frage auf, was das Adventistische Wohlfahrtswerk (AWW) ist und welche Aufgaben dieser Verein wahrnimmt, wobei so manche Vorbehalte aus dem Weg geräumt wurden.

Im Laufe der Zeit wurde klar, dass in Max, Miko und Mira sowie ihren Bärenfreunden viel mehr Potenzial steckte als anfangs gedacht. Nachdem sich die Aktion in unserem Heimatort Köngen rumgesprochen hatte, kamen immer mehr Interessenten auf uns zu. So meldete sich zum Beispiel die Schülerbetreuung einer Grundschule, um mit den Kindern „Hoffnungsbären“ zu gestalten und zu verschenken. Auch eine weiterführende Schule zeigte Interesse: Sie planten einen Wettbewerb, bei dem die Klassen für die Originalität und Trostfähigkeit ihrer „Hoffnungsbären“ prämiert werden sollten. Auch die Eltern wurden zum Mitmachen aufgefordert. Die Bewertung der Plüschtiere fand im örtlichen Buchladen statt und die Besitzerin stellte zu diesem Zweck alle Bären im Schaufenster aus.

Ideen über Ideen

Schließlich wurden wir darauf aufmerksam gemacht, dass sich die „Hoffnungsbären“ sehr gut für Menschen eignen würden, die an Demenz leiden. So griffen wir diese Anregung auf und baten verschiedene Geschäfte, Teddys aus ihrem Geschäftsbereich zu gestalten. Heraus kamen ein DHL-Bär, aber auch Zahnarzt-Bären, Optiker-Bären, Physio-Bären, Edeka-Bären, Bäcker-Bären und sogar Bank-Bären. Sie tragen dazu bei, Orte, Menschen und Ereignisse aus dem Leben von erkrankten Personen wachzurufen.

Neben dem Gestalten von Edeka-Bären kamen wir außerdem auf die Idee, eine Edeka-Rallye
zu veranstalten. So wurden in einem Edeka-Supermarkt Bären versteckt, die Eltern und Kinder finden sollten. Jede Familie konnte einen gefundenen Teddy zu Hause kreativ gestalten und zur Prämierung wieder abgeben. Diese fand in offiziellem Rahmen statt und die ersten drei Plätze erhielten jeweils ein Geschenk. Die Bären werden natürlich auch verschenkt, zum Beispiel an Krankenhäuser, Kinderkliniken, Beratungsstellen, die mit Kindern arbeiten, Seniorenheime, das Deutsche Rote Kreuz (zur Verwendung im Rettungswagen), Hospize, Heime für geistig behinderte Menschen oder an Familien mit kleinen Kindern, die in Flüchtlingsunterkünften wohnen.

Mittlerweile beteiligen sich einige unserer Gemeinden ebenfalls an der Aktion, wie etwa Esslingen, Freiburg, Stuttgart-Fellbach, Ulm und Albstadt. Auch Angelika, die aus dem Krankenhaus entlassen wurde, ist froh, dass bereits mehr als die Hälfte der 3.000 Bären ein neues Zuhause außerhalb unseres Kellers gefunden haben. Nachdem das Projekt so gut anlief, haben wir eine weitere Spende mit einigen tausend Teddybären erhalten, sodass wir so viele Geschwister wie möglich zum Mitmachen animieren möchten.

Die Aktion um Max, Miko und Mira bringt nicht nur Hoffnung, sondern auch Freude. Sie stiftet Kontakte und fördert gegenseitiges Vertrauen – eine wichtige Grundlage, um von Jesus zu erzählen und Zeugnis von seinem Wirken und der Hoffnung in unserem Leben zu geben.

Voraussetzung für die Teilnahme am AWW-Projekt „Hoffnungsbären“ ist eine vorherige Kontaktaufnahme mit der gewünschten Institution, an die die „Hoffnungsbären“ verschenkt werden sollen. Informationsmappen samt Plüschbären können bei der AWW-Landesstelle Baden-Württemberg angefordert werden: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!; weitere Informationen gibt es unter: www.aww-bw.de

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