Luther-Jubiläum 2017

Reformation
Luther-Jubiläum 2017

Alles nur ein Missverständnis?

Luther im „ZDF heute-journal“, im Internet, auf Plakaten. Luther überall. 500 Jahre nach dem Thesenanschlag ist das Thema Reformation und Luther mehr als präsent. Jemand sagte neulich: „Ich kann es schon jetzt nicht mehr sehen.“ Und das ist erst der Anfang des Jubiläumsjahres! Was haben wir zu sagen, was nicht alle anderen schon sagen? Was ist unser adventistischer Beitrag zum Thema?

Schließlich ereignete sich bereits am 31. Oktober 2016 ein historischer Moment: Bei einer Feierstunde zum 500-jährigen Jubiläum in Wittenberg bekundeten protestantische und katholische Geistliche einmütig Anerkennung gegenüber Luthers Wirken sowie Einigkeit im Streben nach Versöhnung. Auch Papst Franziskus unterschrieb bei einem Gottesdienst in Schweden zusammen mit dem Präsidenten des Lutherischen Weltbundes, Bischof Munib Younan, eine gemeinsame Erklärung. Die Stuttgarter Zeitung schrieb dazu: „Im südschwedischen Lund ist am Montag Kirchengeschichte geschrieben worden. Erstmals seit knapp 500 Jahren hat ein Papst mit führenden Protestanten gemeinsam der Reformation gedacht.“1 Die theologischen Gegensätze, die in der Reformation offenbar wurden, wertet heute kaum eine Kirche mehr als trennend.

Gott braucht uns heute

War die Reformation nur ein historischer Streit, ein Missverständnis, das inzwischen beseitigt wurde? Ist heute, im Jahr 2017, Reformation noch notwendig? Hat Gott eine für 2017 dringende Botschaft, die fast niemand verkündet? Wenn ja, dann haben wir etwas zu sagen! Ellen White schrieb dazu in Schatzkammer der Zeugnisse2: „Während der Protestantismus durch seine Haltung Rom immer mehr Zugeständnisse macht, wollen wir aufwachen (...)“.

Reicht es, wenn wir Adventisten nur eine weitere Stimme sind, die sich mit dem Chor „Lehre trennt – betont das Gemeinsame“ vereint? Gott hat uns eine Botschaft anvertraut, die eng mit unserer Identität verbunden ist. Das Selbstverständnis, „Erben der Reformation“ zu sein und die auf dem reformatorischen „Sola scriptura“ (lat.: allein die Schrift) basierende prophetische Botschaft für unsere Zeit drängen uns, Gottes Wahrheit zu verkündigen.

Auch wenn wir keinen exklusiven Heilsanspruch in unserer Kirche erheben – Ist da nicht eine prophetisch vorhergesagte Bewegung, die genau zur vorhergesagten Zeit eine vorhergesagte Erfahrung machte und mit einer genau definierten Botschaft an die ganze Welt betraut ist? Unser Auftrag ist gerade heute aktuell! Martin Luther war ein Bote in der Reihe derer, die Gott für sein Werk gebrauchte. Genau wie er hat auch unsere Kirche einen Platz in Gottes Plan. Vor dem Hintergrund dieses unveränderten Verständnisses können wir uns sicher sein: Gott braucht uns heute, um seine Botschaft in der Welt bekannt zu machen.

Manche Gemeinden in Deutschland haben Erfahrung darin, die Menschen ihrer Umgebung zu erreichen. Andere haben schon länger nicht erlebt, wie Freunde für Christus gewonnen wurden. Das vor uns liegende Jahr ist für dich und deine Gemeinde eine großartige Chance, Menschen mit einem aktuellen Thema zu erreichen, das derzeit viele beschäftigt. Hierzu haben unsere Institutionen, Missionswerke, die Generalkonferenz, die Verbände und Vereinigungen in Deutschland, Österreich und der Schweiz zahlreiche Aktionen und Projekte geplant und stellen Material zur Verfügung.

Ein vielfältiges Angebot

Am 22. Januar 2017 findet ein Planungstag für alle Aktivitäten im Jahr 2017 statt. Es geht um Ideen, Material, Termine, Strategien. Alle Prediger und Missionsteams sind hierzu von 10.00 bis 18.00 Uhr in die Gemeinde Ludwigsburg (Carl-Goerdeler-Straße 16, 71636 Ludwigsburg) eingeladen.

Darüber hinaus erstellen evangelistisch erfahrene Geschwister aus Baden-Württemberg eine Vortragsreihe mit dem Titel: „Hier stehe ich – was Luther heute sagen würde“. Es handelt sich um neun Vorträge, die in allen Gemeinden gleichzeitig gehalten werden können. Die Werbung und Terminplanung zielen auf eine zeitgleiche Durchführung an drei Wochenenden: 6.-8., 13.-15. und 20.-22. Oktober 2017. Die Powerpoint-Präsentationen und Sprechernotizen stehen im Frühling 2017 zur Verfügung. Dabei handelt es sich um folgende Themen:

1. Licht am Horizont – Luthers Welt am Scheideweg 2. Der Schrei der Seele – Luthers Ringen um den inneren Frieden 3. Die Fackel des Habakuk – Das Wort des Lebens verändert Luthers Herz 4. Die absolute Wahrheit? – Luther untergräbt den Anspruch der Kirche 5. „... ich kann nicht anders!“ – Luther erkämpft die Gewissensfreiheit 6. Fataler Fanatismus – Luther zwischen den Fronten 7. Der Antichrist – Luthers Idee oder Realität? 8. Vom Schatten zum Licht – Luthers Platz im großen Drama 9. Reformation wohin? – Luther zu Ende gedacht.

Weitere Angebote, die missionsorientierte Geschwister nutzen können, sind zum Beispiel die Webseite www.hier-stehe-ich.info, eine Meinungsumfrage zum Thema „Reformation“, die zehnteilige Bibellehrbriefreihe „Die Reformatoren“, ein Verteilbuch mit ausgewählten Kapiteln zum Thema Reformation aus Vom Schatten zum Licht sowie Sendungen und Aktionen des Hope Channel. Veranstaltungen (z.B. Konzerte) und Einzelvorträge von verschiedenen Referenten, darunter GK-Präsident Ted Wilson, an historischen „Reformations“-Orten sind ebenfalls Teil des vielfältigen Angebots.

Die Themen der Reformation berührten einmal die Grundpfeiler des biblischen Glaubens. Unsere Kirche besteht, weil wir den Kurs „hin zur Weisung, hin zur Offenbarung“ (Jes. 8,20) weiterführten. Auch wenn in vielen Kirchen das reformatorische Selbstverständnis verloren ging, sind die Anliegen der Reformation aktueller denn je. Die einst lauten, mutigen Stimmen des Protests gegen den Machtanspruch einer Kirche, die die Wahrheit Jesu Christi und seines Wortes verneint, sind fast vollständig verstummt. Das Wort Gottes sagt genau diese Entwicklung voraus. Es fordert Gottes Volk auf, einen klaren Ton der Warnung und der Einladung ertönen zu lassen. Dies wollen wir mit Gottes Hilfe tun.

Weitere Informationen zu den missionarischen Aktivitäten der BWV rund um das Thema „Reformationsjahr 2017“ erhalten Interessierte bei Thomas Knirr: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!,
0711-1629019

Quellen:
1 http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.der-papst-in-schweden-franziskus-schreibt-kirchengeschichte.455b5031-fed5-49c8-b969-a052c4084470.html 2 Ellen White, Schatzkammer der Zeugnisse, Bd. 2, S. 292

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